Bei den Braun- und Schwarzbären im Juli 2012 in Alaska

 

Es war wieder einmal eine sehr beeindruckende Zeit in Alaska! Mit vier Freunden haben wir viel Neues erlebt und Altes wiederentdeckt!

 

Gleich zu Anfang unseres gemeinsamen Alaska-Aufenthaltes haben wir von Seward aus eine Tagestour in den Kenai Fjord gemacht, um Wale und andere Meerestiere zu entdecken und vielleicht sogar „kalbende“ Gletscher zu finden. Bereits nach kurzer Fahrt fing es heftig an zu stürmen und zu regnen. Der Katamaran schaukelte unheilvoll hin und her – und doch haben wir plötzlich einige Buckelwale sehr nahe an unserem Schiff beobachten können. Die Wale begleiteten uns ein Stück und trotz des schlechten Wetters konnten wir gute Foto- und filmaufnahmen machen. Der Wind und Regen wurden jedoch immer heftiger und der Kapitän musste aus Sicherheitsgründen in den sicheren Hafen von Seward zurückkehren! Welch eine Enttäuschung! Wir hatten uns für diesen Ausflug doch so sehr Sonnenschein gewünscht…..! Auf der zirka 250 km langen Strecke zurück nach Anchorage besserte sich das Wetter bereits und bei herrlichem Sonnenschein kamen wir am Abend in unserem Hotel an. Da es in Alaska im Sommer bis spät abends noch hell ist, konnten wir auf der Terrasse eines Restaurants nahe am Lake Hood, dem größten Wasserflughafen der Welt, noch gemütlich zu Abend essen. Kleine Sportflieger starteten und landeten wir vergaßen schnell den verpatzten Ausflug. Morgen würden wir auch in einem Wasserflieger sitzen, um zu den Bären zu fliegen. Nach einem leckeren Essen beschlossen wir - voller Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer - den Tag.

 

Bereits sehr früh am nächsten Tag haben wir Anchorage verlassen und sind zu den Braunbären an den Brooks River geflogen – zunächst mit einem kleinen Propeller-Flugzeug, dann die letzte Strecke mit einem Wasserflieger. Bei leicht bedecktem Himmel sind wir auf dem Naknek-Lake gelandet und umgehend zu den berühmten Wasserfällen des Brooks Rivers gewandert: Die Lachse hatten sich bereits am Fuße der Fälle versammelt und die Bären warteten geduldig auf ihr Fressen, das ihnen auch bald „um die Ohren“ flog!

Welch ein Spektakel! Die Fotoapparate klickten unentwegt und unsere Freunde waren von dem Schauspiel hellauf begeistert. Bis in die späten Abendstunden hielten wir uns - lediglich mit einer kurzen Unterbrechung zum Abendessen in der gemütlichen, rustikalen Lodge - an den Fällen auf! Die erste Nacht in den „log cabins“ verlief ohne Störung und in den folgenden Tagen verwöhnte uns sogar die Sonne mit ihren wärmenden Strahlen. Die Lachse sprangen wie wild über die Wasserfälle und die Bären hatten viel zu tun! Ihre Bäuche wurden zusehend dicker und ihre Vorlieben beim Fressen der Fische immer ausgefeilter!

Es gab Bären überall: am Naknek-Lake, um unsere Cabins und um die Lodge, auf den Sumpfwiesen, auf dem Weg zu den Fällen (zum Teil recht nah!) und an den Fällen selbst!

Nur mit großer Aufmerksamkeit wanderten wir durch den Wald. Um nicht plötzlich und unerwartet einem Bären gegenüberzusehen, unterhielten wir uns laut in der Hoffnung, dass ein sich in der Nähe befindlicher Bär uns rechtzeitig bemerken und uns aus dem Weg gehen würde. Zum Glück hatten wir keine gefährliche „Bärenbegegnung“ und konnten die riesigen Küstenbären in ihrer natürlich Umgebung ohne Zwischenfälle beobachten. Auch eine Bärenmutter mit drei Jungen, die nunmehr ein halbes Jahr alt waren, beobachteten wir lange beim Lachsfischen an der Flussmündung des Brooks Rivers. Immer wieder versuchten die drei Jungbärchen ihrer Mutter ins Wasser zu folgen, aber die Scheu vor dem kalten Element war zu groß und so warteten sie am Ufer, bis ihnen die Bärenmama einem fetten Lachs brachte. Heftig und mit lautem Geschrei wurde nun um den Fisch gestritten, wollte jeder doch das größte Stück ergattern. Ohne sich um die Streithähne zu kümmern, ging Mama Bär schon wieder ins flache Wasser, um den nächsten Leckerbissen zu erwischen.

 

Doch schon bald mussten wir zurück nach Anchorage und nach einem „Stadttag“ mit shoppen und dem Besuch im „Hertitage-Center“ - einer Inuit-Siedlung - flogen wir mit „Alaska-Airline“ nach Wrangell. Im Hotel „Stikine Inn“ wurden wir freundlichst begrüßt.

Mit Capt. Jim von „Alaska Waters“ ging es am nächsten Tag per Boot weiter in den arktischen Regenwald. Faszination pur! Üppige Vegetation, meterhoher Bärenklau und Farne säumten unseren Wanderweg zu einer Plattform, von wo wir eine Vielzahl von Braun- und Schwarzbären beim Lachsfangen in den reißenden Stromschnellen des Anan Creeks beobachten konnten. Weißkopfseeadler flogen über unsere Köpfe und holten sich die von den Bären verschmähten Lachsteile aus dem Wasser. Man wusste oft nicht, wohin man schauen sollte: zur Bärin, die mit ihren beiden ca. 6 Monate alten Jungen im Baum vor uns herumkletterte, zu dem dicken Schwarzbären, der gerade geschickt einen fetten Lachs fing und genüsslich verzehrte, zu dem kleinen Schwarzbären, der direkt über uns in einem Baum schlief oder zu den beiden braunen Jungbären, die die Gegend „unsicher“ machten! Es war „das absolute Bärenerlebnis“ und unsere Freunde waren sehr begeistert von diesen beiden Tagen am „Anan Creek“.

Zurück in Anchorage verbrachten wir mit „Moose-Suchen“ und „ Moose-Finden“ noch einen erlebnisreichen Tag in der Natur rund

um Anchorage (Moose = Elch).

 

   

Leider ging die Zeit in Alaska schon bald zu Ende – wir flogen zurück nach Deutschland bzw. in die Schweiz.

 

 

„Liebe Bären, wir kommen wieder an den Brooks River. Bereits im Herbst steht die nächste Reise an, wieder mit Freunden, die total neugierig auf die „Braunbären im Indian Summer“ sind!

Wir freuen uns schon auf Euch ….!“